von Karl-Gerd Hentsch
Vorwort:
Diese Ausarbeitung meines Stammbaumes und die Geschichte der Familie HENTSCH widme ich meinen Enkeln Marvin und Nicklas in der Hoffnung, daß sie eines Tages diese fortführen mögen und ihnen viel Arbeit erspart bleibt.
Im November 1969 begann ich mit der Erforschung meiner Ahnen. Zunächst sichtete ich die vorhandenen Unterlagen, Stammbuch der Familie,und befragte meinen Vater Karl.
Die Suche führte mich über
meinen Großvater Julius zu dessen Geburtsort Sorgenthal/Pleil in
Böhmen, daß später an die Tscheschoslowakei fiel und seitdem
Tscherny Potok (schwarzes Wasser) heißt. Die Kreishauptstadt
Pressnitz, wo wohl die meisten Unterlagen geführt worden waren,
wurde irgendwann von der Tscheschoslowakei zur Talsperre
ausgebaut (Pressnitz ist noch unter Wasser zu sehen).
Ich forderte im November 1969 erstmals Unterlagen aus der CSSR
über meinen Großvater an und erhielt im Dezember 69 einen Brief
eines Max Hentsch, aus Cerny Potok, der dort so was wie
stellvertretender Bürgermeister war. Diesem hatte man den Brief
zugestellt. Max schrieb mir, das sein Vater (und Großvater
Fridolin) hießen und in Pleil-Sorgenthal wohnten und in
Jöhstadt (1969 noch DDR) arbeitete. Aus seinen Ausführungen
ging hervor, daß in Pleil-Sorgenthal viele Hentsch wohnten. Er
erwähnte die Häuser 4, 18, 16, 6. Leider kam die Geburtsurkunde
meines Großvater erst ca. 1 Jahr später. Sie mußte über das
tscheschische Konsulat in West-Deutschland zugestellt werden (ja,
Kommunismus!, man wollte ja 16.-DM kassieren).
Im Januar 1970 schrieb ich wiederum an Max um näheres zu
erfahren, aber ich bekam nie mehr eine Antwort.
Später dann, es muß wohl um 1985 gewesen sein, fuhr ich mit
meinem Sohn Bodo kurzentschlossen an den Ort meiner Vorfahren
(damals gabs noch den "eisernen Vorhang", der West und
Ost trennte). Ich fand ein total totes Dorf (Cerni Potok früher
Pleil-Sorgenthal) vor und sah nur 2 Menschen; ein ca. 90jähriges
Ehepaar. Diese Leute erzählten uns viel über die damals dort
ansässigen Hentsch und das gestörte Verhätnis zwischen
Deutschen und Tscheschen; auch, daß fast alle Deutschen
vertrieben worden waren.
Nachforschungen beim Pfarrer von Weipert (Vejprty) ergaben, daß
man ihm seine Kirchenbücher konfiziert hatte. Wir begaben uns
also ins Standesamt von Weipert und beantragten dort Urkunden der
Vorfahren, die dann irgenwann auch zugestellt wurden (leider
liegen diese nur als Abschriften der Originale in Tscheschisch
vor). Die meisten mir vorliegenden Informationen basieren auf
diesen Urkunden.
Der alte Herr aus Pleil erzählte uns dann, das die Tochter des
verstorbenen Max in Weipert wohnen würde und wir suchten diese
auf. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen.
Soviel zu dem was mein Vater ( Karl-Gerd ) auf seiner damaligen Homepage ( www.Hentsch-Clan.de ) vor einiger Zeit zusammengefaßt hat. Leider haben mein Vater und ich in den letzten Jahren sehr wenig in Richtung Ahnenforschung gemeinsam gemacht. - Irgendwie habe ich dieses Thema für einige Jahre zur Seite gelegt und nur noch gelegentlich mit meinem Vater hierüber gesprochen.-
Als mein Vater letztes Jahr ( 1999 ) dann plötzlich verstarb, habe ich mir seine Aufzeichnungen nochmals angesehen udn werde nun einmal versuchen diese strukturiert im Internet darzustellen, in der Hoffnung, daß von Zeit zu Zeit einmal ein Hentsch auf diese Seiten schaut und mir ein paar zusätzliche Informationen geben kann.